Die Louise-Schroeder-Straße wurde Ende der 1950er-Jahre im Sinne des damaligen Leitbildes einer autogerechten Stadt als großflächige Verkehrsschneise neu- bzw. ausgebaut. Es entstand eine durchschnittlich 18 m breite asphaltierte Fläche, welche als dreispurige Einbahnstraße sowie zum Parken genutzt wurde.
Gegenüber der für die aktuelle Verkehrsbelastung deutlich überdimensionierten Fahrbahn wiesen die Geh- und Radwege zum Großteil nur Mindestbreiten auf oder waren untermaßig und entsprachen nicht dem aktuellen Stand der Technik – und das, obwohl die Louise-Schroeder-Straße mit über 4.000 Radfahrenden pro Tag (Zählung 6–19 Uhr) eine relevante Radverkehrsverbindung im Bezirk Altona darstellt. Hinzu kam eine hohe Zerschneidung des übergeordneten Grünzugs Neu-Altona.
Vor diesem Hintergrund wurde die erforderliche Grundinstandsetzung des Straßenzugs für eine Neustrukturierung des Straßenraums genutzt. Ziel der Umgestaltung war es, eine attraktive, komfortable und zeitgemäße Radverkehrsinfrastruktur für den Alltagsradverkehr zu schaffen, welche Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmer:innen minimiert, eine Unfallhäufungsstelle des Radverkehrs auflöst und der Verbindungsfunktion der Louise-Schroeder-Straße als Bezirksroute für den Radverkehr gerecht wird.
Für den Fußverkehr sollten beidseitig durchgehende Gehwege hergestellt, Querungsstellen geschaffen und die Barrierefreiheit erhöht werden.
Mit der Maßnahme sollte der Grünzug Neu-Altona wieder stärker vernetzt, neue Grünflächen geschaffen, für die Folgen des Klimawandels vorgesorgt sowie die Lebens- und Aufenthaltsqualität erhöht werden.
Für den Radverkehr wurden im Rahmen der Umsetzung der Maßnahme 2023/2024 beidseitig 3 m breite Radwege geschaffen, welche ein entspanntes Nebeneinanderfahren und Überholen ermöglichen. Die Radwege sind baulich vom Kfz-Verkehr sowie vom Fußverkehr getrennt, um Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmer:innen zu vermeiden.
Die asphaltierte Oberfläche sorgt für einen guten Fahrkomfort. Darüber hinaus wurden entlang der Straße 188 quell- und zielnahe Fahrradabstellmöglichkeiten errichtet. Für den Fußverkehr wurden durchgängige, komfortable und barrierefrei nutzbare Gehwege geschaffen und Querungsmöglichkeiten verbessert.
Circa 3.700 m² wurden entsiegelt und ökologisch hochwertige Grünflächen mit einer mehrreihigen Baumallee aus 73 Linden hergestellt. Die Geh- und Radwege entwässern wo mög- lich in die angrenzenden Grünflächen. So wird das Siel zusätzlich entlastet, was der Starkregenvorsorge im Sinne des Prinzips der Schwammstadt dient.
Die Flächen für den Kfz-Verkehr wurden zugunsten der neuen Radverkehrsanlagen und Grünflächen auf einen Fahrstreifen und 86 Parkplätze reduziert, welche sich primär im westlichen Abschnitt der Straße konzentrieren.